Die Familienzweige
Die in der Ahnentafel aufgeführten Familien stammen ausnahmslos aus
dem ehem. Königreich Preußen, der späteren Provinz Ostpreußen des
Deutschen Reichs. Die eigene Familienforschung reicht derzeit
zurück bis an den Anfang des 18. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit fand
in Ostpreußen eine tiegreifende Veränderung der
Bevölkerungsstruktur statt.
Ostpreußen wurde in den Jahren 1709 / 1710 von einer verheerenden Pestepidemie heimgesucht. Im Zuge der Wiederbesiedlung Ostpreußens gab es durchaus nennenswerte Zuwanderungen verschiedener Herkunft: Lithauer, Hugenotten, Nassauer, Pfälzer, Salzburger, Schweizer und andere.
Grundsätzlich stellt sich also bei der Suche nach einem Familienursprung in Ostpreußen immer die Frage, ob die Familie tatsächlich auch vor der "Großen Pest" dort heimisch war oder ob es sich um Zuwanderer-Familien handelt.
Das lässt sich anhand von Kirchenbucheinträgen nicht immer zweifelsfrei belegen, da gerade in Ostpreußen viele Kirchenbücher verschollen sind und die Suche an einen toten Punkt gerät. So bleibt oft nur die Recherche über den Familiennamen und - sofern vorhanden - Auswandererlisten.
Die
Herkunft
der Familie Kuttkat
Die Heimatregion der Familien des Zweigs Kuttkat und Lauszus liegt -
zumindest ab ca. 1712 - unmittelbar am Memelstrom bzw. seinem
Mündungsarm Ruß in das Kurische Haff. Die meisten Familienmitglieder
finden sich in den benachbarten Orten Kloken und Groß Schilleningken
(Kirchspiel Kaukehmen) und Galsdon-Joneiten (Kirchspiel Plaschken).
Hier hat es mehrere verwandte Familien gleichen Namens (mit selbst innerhalb einer Familie unterschiedlicher Schreibweise) gegeben. Einträge der Elterngeneration (* vor 1712, also unmittelbar nach der "Großen Pest") habe ich in den Kirchenbüchern Kaukehmens nicht finden können. Das könnte ein Indiz für eine Zuwanderung (aus ?) sein.
So kann die ursprüngliche Herkunft der Familie aus dem Stammesgebiet
der Schalauer derzeit nur vermutet werden. Diese Region war zur Zeit
der großen Pest, aber auch noch bis mindestens 1736, ausnahmslos von
den sog. "Litthauern" bewohnt.
Eigene Recherchen in den Kirchenbüchern der Region verweisen aber auch
vor 1736 durchaus auf Familiennamen, deren Herkunft nicht
"litthauisch" ist.
Familiennamen und Schreibweisen: Bankmann, Blosze, Dummasch, Dummasz, Kuttkat, Kutkat, Kutkait, Kutkaitis, Kutkatis, Lauszus, Lauzus, Lorenszat, Paetzel, Petzel, Palloks.
Alle Mitglieder dieser Familienzweige gingen - zumindest bis zum Ende des 19. Jahrhunderts - landwirtschaftlichen oder handwerklichen Berufen nach.
Die
Herkunft
der Familie Pelzer
Die Familien aus dem Zweig Pelzer und Strauß konzentrieren sich im
Wesentlichen auf die Region um die Städte Mohrungen, Liebstadt und
Preußisch Holland, also das westliche Ostpreußen.
Die Familie Strauß lebte für lange Zeit (nachweislich seit min. 1783)
in den Orten Hagenau und Bürgerhöfen (Kirchspiel Grünhagen). In diesen
und den umliegenden Orten war der FN Strauß sehr geläufig.
Mündlich überliefert ist die ursprüngliche Herkunft - zumindest eines
Zweigs der Familie - aus dem Salzburger Land. Belegt ist das noch
nicht.
Als "Heimatregion" der Familie Pelzer hatte ich bisher die Kreise
Rößel, Preußisch Holland und Mohrungen in Ostpreußen ausgemacht.
Jüngste Kirchenbuchstudien erweitern den Suchradius auf Danzig und
Westpreußen, zeitweise auch das Kammerdepartement Warschau in der nur
kurzzeitg bestehenden Provinz Südpreußen.
Doch auch dort waren die Familienmitglieder nur zeitweilig zuhause.
Für eine Zuwanderung aus der Kurpfalz gibt es Hinweise. Es bleibt also
auch hier noch etwas zu erforschen.
Familiennamen und Schreibweisen: Bihlau, Friedrich, Frisch, Hinzmann, Kunckel, Leflam, Max, Neuber, Pelzer, Plohmann, Plomann, Steppuhn.