Die Familie Prosser und ihre Vorfahren

Die Vorfahren der Linie Prosser stammen als deutsche Siedler aus der Bukowina (Buchenland), damals gelegen am Ostrand des Kaiserreichs Österreich-Ungarn.
Heute liegt diese Region grenzübergreifend zwischen der Ukraine und Rumänien.

Um zu erklären, wie unsere Vorfahren dorthin kamen, ist ein kurzer geschichtlicher Rückblick erforderlich:

Das Herrschaftsgebiet der Habsburger Monarchie hatte sich 1772 um "Galizien" (das Königreich Galizien und Lodomerien) erweitert,  1775 kam die südöstlich angrenzende "Bukowina" hinzu. Die Bukowina wurde zunächst Galizien angeschlossen, ab 1848 wurde sie ein eigenständiges Herzogtum im Österreichischen Kaiserreich.

Galizien und viel mehr noch die Bukowina am nordöstlichen Rand der Habsburger Monarchie waren sehr dünn besiedelt. Es war strategisches Ziel, diese entlegenen Regionen als christlich geprägten Lebensraum zu besiedeln, landwirtschaftlich nutzbar zu machen und natürlich auch gegenüber dem nördlich benachbarten Russischen Reich "Flagge" zu zeigen.

EUROPA

So kam es im 18. Jahrhundert (unter den Kaisern Joseph II. und Leopold II.) zur gezielten Anwerbung von deutschen Kolonisten. Viele verarmte Bauern und Handwerker lockte die Aussicht auf einen Neuanfang: Zuteilung von Boden und mehrjährige Steuerfreiheit.

So machten sich nachweislich zwischen 1784 und 1786 auch unsere Vorfahren auf den beschwerlichen Weg - zunächst aus Württemberg und der Pfalz - nach Galizien, eine Wegstrecke von über 1.400 km. Offenbar waren die Lebensbedingungen in der Heimat so schlecht, dass sich ganze Gruppen von Familienmitgliedern aus diesen Heimatregionen entschlossen, diesen Weg zu gehen.

Unter diesen ersten deutschen "Erbzinslern" aus Württemberg waren der 20-jährige Conrad Scherle und die Familie seiner späteren Frau Christina Ringwald. Beide stammen aus der Schwäbischen Alb, dem heutigen Zollernalbkreis. Mindestens sieben Generationen ihrer Ahnen stammen ebenfalls dorther. Spitzenahnen in Württemberg sind die Eheleute Steffan und Anna Schöller aus Onstmettingen (Mitte des 16. Jahrhunderts).
Conrad und Christina heirateten 1786 im galizischen Lemberg.

Dort haben 1785 auch die Aussiedler Johann Christian Sauer aus Hattgenstein und Anna Maria Christina Pfeifer aus Rinzenberg geheiratet. Ihre Ahnen stammen über 8 Generationen größtenteils aus der Pfalz. Spitzenahnen dieser Linie sind die Eheleute Baltes und Katharina Eisenschmidt und Niklas und Katharina Helleisen aus Abentheuer (Anfang/Mitte des 16. Jahrhunderts).

Von Galizien aus zogen dieses Familien zusammen mit weiteren Aussiedlern um 1790 in die Bukowina nach Tereblestie, wo sie 1791 "bestiftet" wurden.



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